Ausgangslage:
Das Projektgebiet im Eichbachtal war ehemals bis auf wenige Parzellen am Süd- und Ostrand landwirtschaftlich genutzt. Viele Flächen waren erst in den letzten 20 bis 30 Jahren brachgefallen, aber aufgrund der Waldrandnähe bereits stark verbuscht und im Übergang zu Wald begriffen. Auf Sulzbacher Seite waren die Hänge inzwischen fast völlig bewaldet. Auf der Eichbachhöhe lagen ungepflegte Magerwiesen mit Streuobstbestanden vor, auf denen ebenfalls bereits die Verbuschung einsetzte. Weinbergsbrachen an den Hängen zum Eichbachtal waren komplett mit Brombeere überwuchert. Von früher größeren Beständen seltener Pflanzenarten wie Helm-Knabenkraut (einer Orchidee) oder der Schopfigen Traubenhyazinthe waren nur noch wenige Exemplare vorhanden.
Entwicklungsziel:
Ziel ist die Entbuschung und Pflege der Magerwiesen und Streuobstbestände auf der Eichbachhöhe. Im Eichbachtal wird die Entwicklung eines parkartigen Charakters mit Obstbäumen und anderem Großbaumbestand über gemähten oder beweideten Flächen angestrebt. Mit der Zurückdrängung der Verbuschung und Wiederbewaldung im Eichbachtal soll auch der Biotopverbund von Offenlandlebensräumen (u.a. Wiesen, Magerrasen, Streuobst) zwischen den für den Naturschutz besonders wichtigen Kernbereichen im Bereich „Alteberg“ / „Bach sei Wies“ und dem Naturschutzgebiet „Steinbruch Sulzbach“ gefördert werden.
Umsetzung:
Seit Januar 2015 wurden in mehreren Arbeitseinsätzen von freiwilligen Helfern aus Hemsbach und Sulzbach Flächen entbuscht und nachfolgend gemäht sowie Obstbäume freigestellt und gepflegt. Dabei traten auch Trockenmauern und Felsen zu Tage, die zuvor überwachsen waren.
Im Februar 2016 wurde im unteren Talgrund ein Fichtenbestand auf einem Freizeitgrundstück gefällt, der sowohl optisch als auch ökologisch als Barriere in dem Talraum wirkte. Seitdem ist das Tal auch wieder vom Blütenweg am unteren Ende des Projektbereichs als erlebbar. Schritt für Schritt wurde der Baumbestand im Talgrund im Unterwuchs ausgelichtet und auf große Bäume konzentriert, die nun locker den Talzug überschirmen. Damit die notwendigen Maschinen an die Maßnahmenfläche kommen konnten, waren Wegebaumaßnamen notwendig.
Die Offenhaltung wird durch die Beweidung mit Rindern sichergestellt. In Teilen des Projektgebietes zieht zudem ein Wanderschäfer im Frühjahr und Herbst mit seinen Schafen durch, was die Ansiedlung von Pflanzen von anderen Wiesen und Weiden über die von den Schafen mitgeschleppten Samen fördert.
Die Umsetzung der Maßnahme wurde in den ersten Jahren vom Projektmanagement Blühende Bergstraße koordiniert und dann an den Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar-Kreis übergeben.
Die Aktionsgruppen unterstützen die Maßnahme weiterhin mit regelmäßigen Arbeitseinsätzen im Winter.
Finanzierung:
Stadt Hemsbach (Baumfällungen, Maschineneinsatz)
Stadt Weinheim (Wegebau auf dem Zufahrtsweg)
Naturschutzverwaltung (Fördermittel)
Partner der Umsetzung:
Stadtgestalterei Hemsbach
Aktionsgruppe Sulzbach des Vereins Blühende Bergstraße
Jens Klemm, Laudenbach (Landschaftspflegearbeiten, Rinderbeweidung)
Hans-Joachim Jäger, Ober-Laudenbach (Wanderschäfer)
Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar-Kreis (Pflegemanagement ab 2018)